Georgische Filmfest München

Wichtiges Kino, ansprechend gestaltet

Ziel:

Das Tea Cup Filmfest ist ein georgisches Filmfestival in München. 
Ziel war es, Georgien filmisch, politisch und menschlich sichtbar zu machen – in seiner Komplexität, Geschichte und Gegenwart.

Das Festival sollte mehr als nur Filme zeigen: Es sollte Gespräche eröffnen, Klischees aufbrechen, ein kulturelles Band knüpfen zwischen München und Tiflis, zwischen Kino und Wirklichkeit.

Realisierung:

Studio Marco entwickelte für das Festival ein visuelles und inhaltliches Konzept, das Filmästhetik und geopolitische Dringlichkeit verbindet – ohne in Didaktik zu verfallen.

  • Visuelles Key-Motiv: eine stille Teetasse auf rauem Untergrund – inspiriert von georgischer Keramikkultur, Volkskunst und kinematischer Stillleben-Ästhetik.

  • Typografie: Mischung aus klassischer Serifenschrift (als Referenz an alte Kinoschriften) und nüchterner Grotesk (für den Gegenwartsbezug).

  • Farbwelt: Terracotta, Nebelgrau, Schwarz – mit einzelnen goldenen Akzenten, inspiriert von Ikonenmalerei und sowjetischer Grafik.

  • Festivalmaterialien: Plakate, Programmheft, Teaser-Videos, Socialmedia-Assets, Gesprächsformate, ein Kinodisplay mit Originalzitaten georgischer Filmschaffender.

Inhaltlich begleiteten wir das Festival mit kurativen Ideen und Vermittlungsansätzen:
Rahmengespräche mit Gästen aus Georgien, eine kleine georgische Bücherwand, Essays zur Filmgeschichte des Landes

Story:

Georgien ist ein Land an der Nahtstelle von Europa und Asien.
Ein Land voller Geschichten – und voller Spannungen.
Zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen sowjetischer Vergangenheit und westlicher Zukunft, zwischen innerer Zerrissenheit und äußerer Schönheit.

Genau das machte es für das Tea Cup Filmfest zum idealen Fokus.
Denn Georgien zeigt exemplarisch, wie Kino auch geopolitisch lesbar wird:
Ein Film ist hier nie nur Film. Er ist auch ein Ort, ein Gedächtnis, ein Kommentar.

Wir bei Studio Marco wussten: Wenn wir Georgien zeigen, dann nicht als Folklore, nicht als „fernes Land“ – sondern als Teil Europas, als kulturelle Stimme mit eigener Bildsprache, eigenen Tönen, eigenen Brüchen.
Das Design des Festivals wurde so zu einer Art visuellem Dolmetscher.
Nicht laut. Aber klar.
Nicht plakativ. Sondern poetisch präzise.

Besonders bewegend war die Resonanz aus dem Publikum:
Viele entdeckten Georgien zum ersten Mal – nicht auf der Landkarte, sondern im Lichtkegel der Kinoleinwand.
Einige fanden in den Gesprächen nach den Vorführungen einen neuen Blick auf die Region.
Andere stellten einfach fest, wie eindringlich, visuell und kompromisslos georgisches Kino ist.

Das Tea Cup Filmfest hat gezeigt, was Kultur kann:
Verstehen ermöglichen. Räume öffnen. Politik und Poesie nebeneinanderstellen.
Es war uns eine Ehre, Teil dieses Prozesses zu sein – und mit Design, Haltung und Gestaltung ein leises Festival mit großer Wirkung zu begleiten.